MORGEN
Gesellschaftsmorgen – National
Zuerst haben wir uns mit der Tiefenökologie beschäftigt. Dies ist eine sehr umfangreiche Bewegung, welche sich für soziale, kulturelle, ökonomische und ökologische Veränderungen einsetzt. Sie beschreibt die moderne Zivilisation als negativ, da wir über unsere Verhältnisse leben, uns von natürlichen Prozessen und Rhythmen entfernen und natürliche Lebensgrundlagen zerstören. Festgehalten wird auch, dass bisherige Konferenzen und Massnahmen leider nicht wirklich erfolgreich waren. Betrachtet man, was sich in der Welt wirklich verändert hat, sind die Ergebnisse ziemlich ernüchternd. Die Tiefenökologie vertritt auch die Meinung, dass ein Umdenken von uns selbst aus kommen muss, also von jedem einzelnen und nicht als „Befehl“ von oben. Auf die ganze Welt gesehen bedeutet dies, dass man vielleicht solchen Konferenzen weniger Beachtung schenken sollte und dafür versuchen, die Menschen zu einem Umdenken zu bewegen. Es ist wirkungsvoller, wenn Menschen wirklich selbst von etwas überzeugt sind, als wenn man ihnen beschlossene Gesetze präsentiert.
In einem zweiten Teil haben wir Beispiele von Dörfern oder Gemeinschaften gesehen, die die oben genannte Meinung vertreten und versuchen, nachhaltiger und naturverbundener zu leben. Viele Leute begegnen solch radikalen Lebensveränderungen aber mit Misstrauen oder Respekt. Ich denke, dass in einigen kleinen Grüppchen auf der ganzen Welt ein Umdenken bereits stattgefunden hat, aber der Grossteil der Menschen ist noch eher skeptisch oder uninteressiert. Ich bin der Meinung, dass nicht jeder sein Leben gleich komplett über den Haufen werfen sollte, wenn aber noch mehr Menschen sich jeweils ein kleines Bisschen ändern, kann schon viel erreicht werden. Dies ist auch der Standpunkt der Tiefenökologie: die Menschen müssen ihre Einstellungen ändern und erst so werden auch weitreichende, globale Änderungen erreicht.
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Wirtschaftsmorgen – Aspekt Schule
Wirtschaft wird in der Oberstufe nicht gross behandelt. Was ich von diesem Morgen mit Wirtschaftsschwerpunkt in Erinnerung behalten habe, sind die Zusammenhänge von der prophezeiten Nahrungsmittelkrise 2012 und den Ursachen. Ich denke, dass in der Schule dieses Thema gut behandelt werden und in Verbindung mit Biosprit, Klimaerwärmung und zunehmendem Fleischkonsum gebracht werden kann. Gerade diese Themen bieten eine gute Basis, um Grundsatzdiskussionen zu üben, Argumente zu erstellen und zu vergleichen und grösserflächiges Denken zu fördern.
Ein Beispiel daüfr: Biosprit wird ja zum Beispiel als ökologischer gehandelt, da es aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. Für die Schule wäre es wichtig, dass auch die Kehrseite davon gezeigt wird: Biosprit verbraucht eine Menge Rohstoffe und dementsprechend Anbaugebiet für Nahrung, die wiederum fehlt. In Ländern wie der Schweiz wird dies besser geregelt, aber in Brasilien wird Raubbau betrieben und Regenwald abgeholzt, um diesen Sprit zu produzieren.
Dies sind Dinge, die die Schüler etwas angehen, weil es im Moment Prophezeiungen sind, sie dies aber unausweichlich in der Zukunft betreffen wird. Unter diesem Aspekt ist es sicherlich nicht falsch, sie über die Zusammenhänge zu informieren und mit einfachen Mitteln die Grundzusammenhänge dieses wirtschaftlichen und ökologischen Systems zu erklären.
Auch die Miteinbeziehung in mögliche Lösungen ist ein wichtiger Aspekt, der trotz der Komplexität dieses Themas geschehen muss. Schlussendlich muss die Lösung so vereinfacht werden, dass sie von den Schülern selbst vollzogen werden kann. Ein einfaches Beispiel dazu wäre, den Verzehr von Fleisch zu minimieren, so dass weniger Anbauflächen gerodet werden müssen. Ich denke, dass solche einfachen Zusammenhänge in der Schule thematisiert werden können und müssen.
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Wirtschaft – Persönlich
Heute Morgen dachten wir vertieft über die Wirtschaft nach. Leider konnte ich von dem Gesagten für mich persönlich nicht wahnsinnig viel mitnehmen, was es mir hier etwas schwierig macht, dies zu dokumentieren.
Was ich sehr sinnvoll und auch interessant fand, war der Leistungsnachweis über die Agrarprodukte. Die Gruppe hat spannend und fundiert berichtet. Für mich persönlich kam dabei ganz klar heraus, dass die Preise der Agrarprodukte nicht so einfach zu verurteilen sind. Die Preise sind oft nicht so transparent und auch nicht zurück zu verfolgen, warum sie sich rasant ändern. Spannend fand ich, dass sich Präsident Sarkozy dafür einsetzt, dass diese Preise festgelegt werden.
Diese Präsentation hat mich auch darauf aufmerksam gemacht, dass der Beruf des Landwirts in der Schweiz nicht sehr lukrativ ist und ich gut daran tue, wenn ich mich für eine bessere Stellung des Landwirts einsetze, dies zum Beispiel mit der Bereitschaft, höhere Preise für Inlandprodukte zu bezahlen. Wie sollen wir sonst auskommen, wenn wir nicht mehr anbauen? Wenn wir keine eigenen Produkte mehr haben und in den anderen Ländern die Produktion auch zurück geht, stehen wir plötzlich an dem Punkt, an dem wir nichts mehr zu essen haben. Für uns wird das weiter keine grossen Auswirkungen haben, wir werden einfach höhere Preise für die Lebensmittel zahlen müssen. Für Entwicklungsländer jedoch wird dies fatale Folgen haben. Hungersnöte werden zunehmen und dabei kann der Mensch zum Tier werden – die Folgen davon sehen wir immer wieder.
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NACHMITTAG
National – Nachhaltigkeit @ PHSG
Heute Nachmittag beschäftigten wir uns intensiv mit der Nachhaltigkeit an der PHSG. Herr Seitz referierte über das Thema und es war sehr spannend zu hören, was bereits alles umgesetzt wurde an der PH. Sie sind sehr bemüht, national und auch international zu denken und viele Dinge direkt umzusetzen. Sehr spannend fand ich die Unterscheidung der drei Ebenen: Mikroebene, Mesoebene und Makroebene, die auch unseren Aufbau diese Blogs widerspiegeln.
Hier möchte ich nun doch noch genauer auf ein Thema eingehen, das Herr Seitz nur am Rande gestreift hat: die Position der Frau auf dem Arbeitsmarkt. Warum ist es bis heute so, dass Frauen für die gleiche Arbeit immer noch weniger Lohn erhalten? Warum werden auf Führungsebenen so wenig Frauen eingestellt? Herr Seitz tönte kurz an, dass Firmen mit familienfreundlichen Massnahmen im Vorteil seien – die Firmen ja, aber werden Frauen dort wirklich angestellt? Dieses Thema wird meiner Meinung nach viel zu wenig diskutiert und es werden ebenfalls zu wenige Massnahmen dagegen getroffen. Es gäbe viele Frauen, die besser qualifiziert wären für einen Führungsjob als ein Mann, aber sie werden oft nicht angestellt, weil sie Kinder bekommen können und dann geteilt sind. Doch was hat das ganze mit Nachhaltigkeit zu tun? Nachhaltigkeit berücksichtigt eben auch den Bereich der sozialen Dimension, also soll ein möglichst angenehmes Klima, besonders für die Familien geschaffen werden.
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BNE @ PHSG – Schule
Ich fand den Nachmittag sehr interessant. Vor allem hat es mir gefallen, dass wir selbst Vorschläge einbringen konnten und Herr Seitz sich wirklich Zeit nahm, sich unsere Ideen auch anzuhören. Ich hatte das Gefühl ernst genommen zu werden und es war motivierend, sich konkrete Massnahmen zu überlegen, die auch umgesetzt werden könnten.
Wir können diese Situation leicht auf unseren zukünftigen Beruf übertragen. Es wird sicher auch für unsere Schüler interessant sein, ihre eigenen Lösungsvorschläge einbringen zu können. Wichtig ist, dass wir die Schüler und ihre Ideen auch wahrnehmen, ihnen zuhören, was sie zu sagen haben und sie auch ernst nehmen. Auf der Sek1 Stufe sind die Schülerinnen und Schüler in einem Alter, in dem sie Verantwortung übernehmen können und meiner Meinung nach auch sollen. Es ist auch für sie sicher motivierend, wenn sie im Bereich Schule ein gewisses Mitspracherecht erfahren. Wenn man mit der Klasse gerade ein passendes Thema zum Bereich BNE behandelt, könnte man sie in ähnlicher Form wie wir es heute gemacht haben nach Verbesserungsmöglichkeiten fragen. Im Allgemeinen macht es oft Sinn, jemanden um Rat zu fragen, der einen etwas anderen Blickwinkel hat. Ich würde es auch sinnvoll finden, wenn man die Schülerinnen und Schüler dann auch in die Umsetzung ihrer Ideen mit einbezieht. Oft braucht es nämlich keine aufwendigen Umbauarbeiten, um einen kleinen Fortschritt in Richtung Nachhaltigkeit zu erzielen. Macht ein ganzes Schulhaus oder Oberstufenzentrum mit, sieht man auch schnell erste Veränderungen und Erfolge. Dies gibt einem das Gefühl, etwas bewirken zu können und motiviert einen, zu handeln, obwohl man vorher vielleicht dachte, als Einzelner wenig ausrichten zu können.
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BNE @ PHSG: Persönlich
Am Dienstagnachmittag haben wir einiges über die Nachhaltigkeit der PHSG erfahren. Die Umfrage zeigte, dass die Studenten zwar einige Massnahmen zur Nachhaltigkeit bereits kennen, jedoch viele weitere (Zertifikat bei Möbeln, Wärmerückgewinnung bei Kühlung, abendliche Kontrollgänge für Fenster und Licht oder zum Beispiel der Service an der Heizanlage) bereits vollzogen werden, was sehr erfreulich ist.
Der Vortrag zeigte auch, dass es sehr einfach ist, diese schön klingenden Massnahmen zu nennen und vorzuschlagen, jedoch ein langer Weg zwischen Vorschlag und Umsetzung liegt. Dabei spielt die Gruppe für nachhaltige Entwicklung eine wichtige Rolle und umso erfreulicher ist es, dass man sich ehrenamtlich dafür einsetzt.
In der Diskussion hatte ich das Gefühl, dass viele Vorschläge ernst gemeint und ein grosses Anliegen der Studierenden sind. Durch Markus Seitz können diese Vorschläge auch aufgenommen und weitergeleitet werden. Was ist, wenn ich nun einen Schritt weiter gehe? Was heute alles vorgeschlagen wurde, ist gut gemeint und macht in den meisten Fällen Sinn. Es sind aber alles Massnahmen, die von der PHSG umgesetzt werden müssen. Würden die Studierenden auch über sich selbst und ihre persönliche Lebensweise derart kritisch walten? Was würde bei jedem einzelnen auf der zu-verbessern-Liste stehen? Und würde man das auch umsetzen? Diese Frage sollte sich jeder selbst stellen, denn es ist immer einfacher, andere zu mahnen, nachhaltiger zu leben, als es selbst zu tun. Darum, wer auch immer das lesen sollte: Was könnt ihr selbst machen, um nachhaltiger zu leben? Hinterfragt euer Verhalten genauso kritisch wie heute die PHSG, dann ist ein weiterer wichtiger Schritt gemacht.
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