BNE: Freitag

14 Okt

Podiumsdiskussion

Ich fand es nett, dass Jann-Andrea Thöny so kurzfristig eingesprungen ist. Obwohl Herr Leudhold der einzige eigentliche Vertreter nachhaltiger Energien war, fand ich die Diskussion ausgeglichen und spannend. Auch die Studierenden hatten genügend Gelegenheiten, sich selbst einzubringen.

Persönlich konnte ich am wenigsten Sympathien für Herrn Hasler aufbringen. Vor allem mit der Aussage, dass in Fukushima ja niemand gestorben sei, ist er bei mir gar nicht auf offene Ohren gestossen. Es ist klar, dass die Menschen in der Region wegen der radioaktiven Strahlung noch lange zum Teil schwerwiegende Probleme haben werden und ich finde es nicht richtig, die Katastrophe nur auf die direkten Todesfälle zu reduzieren und sie somit zu verharmlosen.

Eher erschreckend fand ich, dass in der Stadt St. Gallen heute die ganze Energie aus nicht erneuerbaren Energiequellen stammen. Mit dem vorgestellten Energiekonzept sollen jedoch neue Wege eingeschlagen werden und es wäre sehr erfreulich, wenn wir die Ziele (jeder verbraucht nur noch knapp die Hälfte an Energie und der CO2-Ausstoss wird sogar um 2/3 gesenkt) bis in 40 Jahren erreichen würden.

Ein Kompliment möchte ich Herrn Elsässer machen für seine originellen Geschenke. Wie auch schon gestern hat man gemerkt, dass er sich wirklich überlegt hat, was zu den Leuten passen würde. Mit einer Anekdote dazu und einem Augenzwinkern hat er dies dann jeweils auch erklärt. Ich finde diesen kreativen Geschenke viel spannender als nur eine Flasche Wein oder Schachtel Pralinen mit einem trockenen Handshake zu übergeben.

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Award/Podiumsdiskussion

Vorangestellt: Als Leistungsnachweisnachweis finde ich den Best Poster Award lächerlich, da er 1. Kriterien benutzt, die den Postererstellern nicht gegeben wurden und 2. Für mich nur unterhaltsamen Charakter darstellt.

Die Diskussion zeigte verschiedene Aspekte. Es zeigte sich, dass auch ein Verantwortlicher für Energie als Person gewisse Tatsachen einsieht (z.B. der zu hohe Verbrauch von Strom oder Preise für Benzin) und diese wahrnimmt. Jedoch steht halt im Vordergrund immer noch der Geldbeutel und das ist ausschlaggebend. Trotzdem werden Entscheidungen immer noch von Personen getroffen und nicht von einer Firma. Wenn Leute ein Umweltbewusstsein entwickeln, kann das auch einen Einfluss auf eine Firma haben. Auch dort können einzelne Leute etwas bewirken.

Die Diskussion hat unter anderem gezeigt, dass das Problem in der Ideologie liegt: Denkt man realistisch und entscheidet sich dann für Kernenergie und Kohlekraftwerke oder ist man ideologisch und setzt für einen möglichst schnellen Einsatz von erneuerbaren Energien ein? Meiner Meinung nach wirkt die Ansicht von Clemens Hasler festgefahren, entspricht aber der Realität. Mit dieser Einstellung kommt man jedoch nicht weit. Wenn unsere Vorfahren uns das Kernkraftwerk eingebrockt haben, warum sollen unsere Nachfahren nicht davon sprechen, dass wir uns für erneuerbare Energien eingesetzt und dies vehement durchgezogen haben? Wie Martin Hipp richtig angemerkt hat: wenn alle so denken, kommen wir ja auch nicht weiter.

Es braucht die Leute, die sich fast schon störend und übertrieben über Kernkraft und Energieprobleme beschweren, denn durch sie werden solche Themen aktuell. Es braucht Leute, die realitätsbezogen sind und kurzfristig dafür sorgen, dass wir mit dem nötigen versorgt werden. Längerfristig wird so jedoch nicht gedacht.

 

Diskussion

Die heutige Diskussion war trotz allen widrigen Umständen durch die Krankheit des Politikers Bleiker sehr spannend. Jan-Andrea Thöni vertrat Herr Bleiker sehr würdig und es war überraschend, wie spannend seine Argumente waren, trotzdem dass er sich nicht vorbereiten konnte. Natürlich war es für mich vor allem spannend, wenn die einzelnen Parteien gegeneinander redeten und versuchten, ihren Standpunkt deutlich zu machen. Ich empfand Herr Hasler als sehr kompetent und man merkte, dass er wirklich eine Ahnung von seiner Domäne hat. Gerade sein Argument (und ebenfalls das Argument Thönis), dass man nicht einfach einen Entscheid fällen könne, 2035 aus der Atomkraft auszusteigen und keine alternativen Lösungen zu finden. Gerade dieses Argument hat mich bereits beim Entscheid des Parlaments stutzig gemacht und befremdet.

Um zum Schluss noch den Bezug dieser Diskussion zur Schule zu machen: für Oberstufenschüler/innen finde ich ein solches Thema etwas zu komplex, ich denke, sie wären damit überfordert. Würde man dies doch machen wollen, müsste man sicherlich vorher mit den Schüler/innen dieses Thema durchnehmen und bereits diskutieren. Ebenfalls würde ich in einem Fall der Oberstufe nicht einen Herr Hasler einladen, sondern jemanden, der vielleicht nicht so „wirtschaftlich“ spricht.

Grundsätzlich gefiel mir diese Diskussion sehr gut und ich empfand es wirklich als einer der Höhepunkte dieser Woche. Zum Schluss bleibt mir noch zu danken, allen die diesen Blog gelesen haben und die Dozenten, die diese Woche möglich machten.

Eine Antwort to “BNE: Freitag”

  1. Patrick Kunz Oktober 14, 2011 um 2:02 pm #

    Genau, es braucht beides: Realisten, welche dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft kurzfristig funktionieren kann und „Ideologen“, welche die Gesellschaft „enkeltauglich“ machen.
    Der Job vom Herrn Hasler besteht darin, Strom für den Stromspitzenbedarf bereitzustellen. Es liegt an uns allen dafür zu sorgen, dass dieser Spitzenbedarf eben nur so gross ist, dass es dazu keine AKWs braucht. Und notfalls muss eben lenkend eingegriffen werden. Das hat ja auch das Gefangenendilemma gezeigt! Sich dagegen zu streuben und auf die freie Marktwirtschaft zu bauen ist sowohl naiv wie auch ein Verbrechen an der Zukunft.

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